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Die Geschichte von Getsby
Wagenfeld 20.08.2007
So lange wurde nicht geschrieben, was aber nicht bedeutet es ist nicht passiert.
Nachdem unser Friese endlich eingezogen war haben wir ihn natürlich mit Argusaugen beobachtet. Beim täglich Anblick wurde die Armesligkeit seiner Bewegungen noch deutlicher. Sein unbeholfenes Umdrehen in Gegensatz zu den beiden Pferden im Nachbarpaddock, die sich elegant um die eigenen Achse drehen. Naja. Wird schon wieder werden.
Jetztz drei Monate später ist es auch wieder ein ganzes Stück besser. Nach wie vor kommt unser Tierazt aus der Tierklinik und schaut nach Getsby. Wir haben eine tollen Hufschmied von ihm vermittelt bekommen. Es sind zwar vierzig Kilometer bis dahin aber der Weg lohnt sich. Die Hufe sehen jetzt wirklich wieder wie Hufe aus. Der Unterbau hat sich auch gant gut regeneriert. Es ist wieder ein fester Strahl entstanden. Die Hufsohle ist an drei Hufen wirklich gut. Leider hat ein Pferd vier Hufe. Und Nummer vier macht immer mal wieder Sorgen.
Wir sind also noch nicht über den Berg. Aber es wird besser. In ca 4 Monaten ist nocheinmal großes Röntgen und dann auch Stunde der Wahrheit.
Demnächst gibt es auch mal wieder neue Bilder.
!!!!!!!!!!!!
Der Prozess gegen den Vorbesitzer von Getsby ist vor dem Landgericht Diepholz verhandelt worden. Wir haben nach den Untätigkeiten der Veterinäre kaum gedacht das da noch etwas passiert. Sie haben auch zu dem Prozess keinerlei stellungnahme abgegeben und den betrieb auch nich kontrolliert.
Die Richterin war aber echt auf Draht und hat die richtigen Fragen gestellt und gut nachgefragt. Die Bilddokumentation und an erster Stelle das Gutachten aus der Tierklinik haben letztendlich die schwere des Vergehens so klar dokumentiert das alle Ausflüchte des Viehhändlers sinnlos waren.
Er wurde dann auch zu einer Geldstrafe von 2000,00 Euro verurteilt.
Angesichts des Leids und der Kosten die er verursacht hat steht der Betrag in keinem Verhältnis. Aber es kommt selten zu Verurteilungen in solche Fällen und abhängig von der angegebenen Höhe des Einkommens ist der Betrag ein mutiger und hoher.
Es wurde ein Zeichen und gesetzt und wir sind zufrieden.
ralf
Wagenfeld 07.05.2007
ER IST DA !!!
Wagenfeld 22.04.2007, 11.25 Uhr
Es läuft nicht immer so wie man es sich erhofft.
Der Anhänger steht bereit, alles ist fertig für einen schönen Getsby Empfang. Leider klingelte gerade das Telefon und der Tierarzt teilte uns mit, dass Getsby sich seinen Gips abgetreten hat. Also muss jetzt neu gegipst werden. Wir haben mit "unserem" Spezialisten telefoniert und der empfahl eine provisorische Reparatur und wir haben einen termin für Freitag ausgemacht. Dann werden nocheinmal die Hufe ausgeschnitten und in eine spezielle Form gebracht und dann ....... so Gott will , wird er auch direkt umziehen.
Schicksal.
Wir halten euch auf dem laufenden.
ralf
Wagenfeld 17.04.2007, 09.50 Uhr
Es geht aufwärts mit Getsby. Er steht die meiste zeit des tages und läuft auch wieder freiwillig. Er guckt neugierig in die Welt und ist voller Lebensmut. Seine "neuen" Hufe helfen ihm sehr und wir hoffen, dass es so weitergeht. Wir haben beschlossen das wir ihn jetzt umziehen lassen können.
Getsby wird am Sonntag zu uns kommen.
Wir sind sehr gespannt wie er sein neues Zuhause finden wird.
Natürlich werden wir Bilder vom Umzug machen und diese dann einstellen.
Wir sind uns darüber im klaren, dass er es noch nicht geschaft hat aber die Tendenz ist deutlich positiv.
ralf
Wagenfeld 05.04.2007, 11.50 Uhr
Bewegte Tage liegen hinter uns.
Gatsby hatte einen ziemlichen Rückfall. Er konnte kaum noch gehen und wirkte Lust und kraftlos.
Also haben wir uns alle noch einmal beraten und wir mußten unns auch die Frage stellen ob es Sinn macht die Behandlung weiter durchzuführen. Hat Gatsby überhaupt eine Chance oder trauen wir uns nur nicht eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen.
Eine Freundin gab uns dann den Tipp uns mit einem Tierarzt in Verbindung zu setzen, der sich auf Huferkrankungen spezialisiert hat.
Und wir - Getsby - hatten Glück. Der Mann stellte sich als unheilich nett und engagiert heraus. Er machte einen kurzfristigen Besuch möglich und kam dann die ganzen 250 km zu Getsby gefahren. Zusammen mit unserem Tierarzt wurde der Fall genauestens besprochen.
Die gute Nachricht: Er glaubt daran das er Getsby auf die Hufe bekommt.
Die Vorarbeit der Tierklinik und des Hufschmieds waren optimal und so konnte er mit seiner Behandlung direkt anfangen.
Dann hat er innerhalb von zwei Stunden beide Hufe neu geformt und eingegipst.
Jetzt müssen wir ca 4-6 Wochen abwarten und dann eventuell eine zweite Behandlung durchführen.
Wir sind glücklich darüber das wir jemanden gefunden haben der Kompetenz und Sicherheit ausstrahlt und der Überzeugung ist das getsby wieder wird.
Hoffen wir das er recht hat.
Wagenfeld 19.03.2007, 14.00 Uhr
Wir waren am Wochenende bei Gatsby. Dir Fortschritte beim Gehen sind klein aber fein. Er hat sich gut an die Hufeisen gewöhnt und geht damit recht sicher.
Wenn wir ihn aus dem Stall holen, ist sein erster Gang sofort aufs Grün. Gatsby ist dann kaum noch zu überreden, den Kopf wieder hoch zu nehmen.
Wir freuen und daher schon riesig wenn wir ihn zu uns holen können. Er soll möglichst schnell "seine" Weide haben. Leider sind wir mit dem Stallbau noch nicht fertig. Zum einen hat das Wetter lange nicht die nötigen Grundarbeiten zu gelassen, zum anderen drückten mich auch noch einige andere Arbeiten. Die Bodenplatte ist fertig, Die Fundamente für die Pfeiler zun betonieren vorbereitet und morgen wird Beton gegossen.
Wir hoffen das nächste Woche dann alles fertig ist. Schaun wir mal.
Ich werde aber über den Baufortschritt berichten und den Umzug dann ankündigen.
Die Staatsanwltschaft hat sich bezüglich der Anzeige noch nicht gemeldet.
Hier noch einige Bilder von dem Schwarzen
Wagenfeld 28.02.2007, 14.00 Uhr
Heute war Besprechungstermin mit Tierarzt und Hufschmied. Wir haben dir Vorderhufe geröngt und die Aufnahmen mit den früheren verglichen. Das positive ist, dass es nicht schlimmer geworden ist. die Lage der Hufbeine hat sich aber nicht verändert. Wir haben daher beschlossen, Getsby orthopädische Hufeisen anfertigen zu lassen. Nach zwei Stunden war alles fertig und die Eisen passen perfekt. Hoffen wir das es etwas bringt.
Auf jeden Fall werden wir einen Stall bauen. Nach einigem Überlegen haben wir uns für eine Variante mit zwei Boxen je 3x5 Meter groß, entschieden. Da Getsby die erste Zeit nicht zuviel Bewegung haben darf, müssen wir in der Lage sein ihn räumlich zu begrenzen. Der Stall ist so angelegt, dass die Boxen einen gemeinsamen Padock und einen Zugang zu Weide haben.
Natürlich werden wir das Bauvorhaben fotografieren und die Bilder dann hier veröffentlichen.
Heute geht die Anzeige gegen den Viehhändler zur Staatsanwaltschaft. Mal schauen wie das weitergeht.
Wagenfeld 20.02.2007, 22.50 Uhr
Leider keine wirklichen Neuigkeiten. Die Hufe nässen ab und zu. Mal rechts mal links. Am 28.02. ist nocheinmal großer Termin mit einem weiteren Tierarzt und Hufschmied angesagt. Wir hoffen sehr, dass er bis dahin seine Entzündungsprobleme hinter sich hat.
Das skandalöse an der ganzen Sache ist, dass sich das Veterinäramt plötzlich für nicht zuständig erklärt hat, da wir keine Anzeige bei der Polizei erstattet hätten. Unglaublich.
Sofort nach den Feiertagen am 27.12.2007 haben wir das Vet.-amt über den Vorgang informiert. Man hat uns sofortige Prüfung und die Zusendung eines Zeugenbogens zugesagt. Dieser ist bis heute nicht gekommen. In der Folgezeit haben wir und Getsbys Tierarzt immer wieder mit verschiedenen Mitarbeitern des Vet.-amtes, sowohl aus der Verwaltung, als auch des medizinischen Dienstes telefoniert. Der eine wuste von nichts, der andere war nicht zuständig und dann wurde man langsam unfreundlich bis dann die Leiterin das Amt für nicht zuständig erklärte. Ich habe schon so manches Stückchen mit Vet.-behörden erlebt, aber dass ist die Krönung.
Wir sind dabei eine professionelle Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Verden zu formulieren.
Wie wir Konsequenzen aus dem unaktzeptablen Verhalten der Behördenmitarbeiter erreichen können versuchen wir noch herauszubekommen. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde ist oft nicht sonderlich wirksam.
Wagenfeld 03.02.2007, 11.42 Uhr
Gatsby schlägt sich tapfer. Nach wie vor arbeitet er bei der Behandlung seiner Hufe gut mit. Es gibt zwar Tage an denen er wie angenagelt dasteht, aber mit ein bischen Überredungskünsten läst er sich dann doch herab und gibt seine Hufe her. Der linke Huf macht gute Fortschritte. Er ist jetzt fast trocken und eitert nicht mehr. Leider ist der rechte wieder schlimmer geworden. Wir vermuten, dass Gatsby rechts stärker belastet hat, um links zu schonen und das es daher zu dem Rückfall gekommen ist. Am Dienstag ist nocheinmal große Untersuchung und Gespräch. Es wäre schön wenn, die Entzündungen möglichst bald verheilen, damit wir mit Gatsby zum Schmied fahren können um ihm einen Entlastungsbeschlag zu machen.
Ansonsten entwickelt er sich prächtig. Er nimmt langsam zu und sein Fell glänzt immer mehr. An einigen Stellen ( Beine Bauch und Flanken) wurde er geschoren, da er Mauke und u.a. Milben mitgebracht hat. Mit dem kurzen Fell fällt die Behandlung wesentlich leichter. So wirkt er im Augenblick ein wenig gescheckt.
Wagenfeld 21.01.2007, 12.45 Uhr
Gatsby hatte wieder Besuchstag. Wir haben die Verbände gewechselt und ihn ein bischen herumgeführt. Wenn jemand ihn das erste mal laufen sehen würde, bekäme er einen riesen Schrecken. Noch immer sehr staksig und unbeholfen versucht Gatsby seine Beine so vorsichtig wie möglich zu setzen. Aber er will auch wieder laufen. Am Anfang muste man mit sanften Druck schieben und ziehen damit er sich bewegte. Jetzt hängt der Führstrick schon einmal durch, wenn er einem folgt. Ein großer Erfolg. Vergleicht man die ersten Bilder der Hufen, mit der heutigen Hufform kann man auch schon deutlich erkennen, dass der Huf zu einem normalen Gebilde wird. Der linke Vorderhuf braucht sicherlich noch einige Zeit. Aber wir machen Fortschritte. Wir hoffen sehr das die Gesundung schnell vorangeht, so dass wir ihn bald holen können. Langsam nimmt die Rechnung für den Klinikaufenthalt eine interessante Größenordung an. Ohne die Spenden die wir nach der Veröffentlichung im Net bekommen haben, sähe es düster aus auf dem Gatsby-Konto.
Wir möchten uns daher nochmals recht herzlich bei allen bedanken, die Anteil nehmen an dem Schicksal von Gatsby und die uns mit Spenden unterstützen.
Bitte helfen Sie mit, dass Gatsby eine Zukunft hat.
ralf
Huf nach der zweiten Behandlung
20.01.2007-23.12.2006
20.01.2007
23.12.2006
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Wagenfeld 17.01.2007, 14.05 Uhr
Wie angekündigt die Bilder über die Vorbereitungen des Stallbaues für den großen Gatsby.
Der Hufschmied war ein zweites mal da. Uns macht immer noch der vordere linke Huf Sorge. Die Hufsohle wird nur sehr langsam besser. Daher der Entschluss, dass der Hufschmied die Sohle nocheinmal behandelt. Dabei hat er dann auch die anderen Hufe nachgeschnitten und die Hufstellung damit korrigiert.
Gatsby hat sich dies alles recht gut gefallen lassen. Wir musten ihn auch nicht in Narkose legen. Er war, für uns alle erstaunlich, in der Lage die Hufe zu heben und auf drei Beinen stehen zu bleiben. Ein großer Erfolg. Wenn man bedenkt das er am 24.12. nicht länger als 30 Minuten aufrecht stehen konnte. Wir sind eigentlich ganz optimistisch das die Hufsohle sich in den nächsten Tagen erholen wird.
Morgen fahren wir wieder hin und dann mache ich aktuelle Bilder von Gatsby.
ralf
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Wagenfeld 07.01.2007, 10.45 uhr
Wir waren gestern beim Friesen,
der jetzt einen Namen hat: Gatsby
es geht ihm wieder ein bischen besser. So ganz langsam macht er Fortschritte.
Er steht jetzt schon sehr lange. Auch das aufstehen fällt ihm wesentlich leichter.
Er geniest es sichtlich, wenn er gestreichelt wird. Die Fellpflege scheint ihm auch sehr angenehm zu sein.
Wir hoffen, dass es so weiter geht.
voller Optimismus haben wir auch schon Vorbereitungen für seinen Stallbau getroffen. Am Freitag haben wir sechs große LKW´s mit Sand kommen lassen und die Bodenplatte und den Paddock angelegt. In der kommenden Woche wollen wir dann alles verdichten und schon einmal den Zaun und die Tore setzen. Wenn es soweit ist werden wir gerne Bilder veröffentlichen.
ralf
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Wagenfeld 01.01.2007, 12.30 Uhr
Der erste Tag nach der Behandlung bietet vorsichtigen grund zum Optimismus. Die hinteren Hufe belastete der Friese jetzt besser. Vorne rechts hat sich eine Besserung eingestellt, aber links ist der Huf noch so schmerzhaft, dass er ihn stark schont. Aber es ist sicherlich viel zu früh eine Prognosse abgeben zu können. Die nächste Wochen werden zeigen ob es der Große schaft.
Ralf
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Wagenfeld 30.12.2006, 11.30 Uhr
Wir besuchen unseren Friesen so oft dies möglich ist.
Gestern Nachmittag haben wir seinen Zustand und seine Chancen nocheinmal ausführlich mit dem Tierarzt und einem Spezialisten für Hufbeschlag besprochen. Das Ergebniss ist nicht wirklich gut. Bei den Hinterhufen sind die besten Chancen das eine Besserung eintritt. Die Vorderhufe sind derart geschädigt das nicht abzusehen ist, ob eine eventuelle Behandlung ein Erfolg wird.
Wir haben dann beschlossen das wir es zumindest versuchen wollen.
Der Tiearzt ist der Meinung, dass er die Schmerzbehandlung so gestalten kann, dass eine Therapie vertretbar ist. Da der Friese alles brav mitmacht möchte auch der Hufschmied den Versuch wagen. Wir haben daher beschlossen die Hufe zwei dreimal zu beschneiden, die Entzündungen zu behandeln und dann nocheinmal zu röntgen.
Sollte dann Besserung eingetreten sein werden wir weiterbehandeln. Solange wird er in der Tierklinik bleiben. Um keine Zeit zu verlieren haben wir dann unserer "Großen Schwarzen" abends schlafen gelegt und der Hufschmied ist ans Werk gegangen. Mit Trennschleifer, Bolzenschneider und großer Zange mußte ersteinmal ein Huf ähnliches gebildet geformz werden. Dann wurde vorsichtig mit Messer und Raspel der Huf in eine Form gebracht die die Fehlstellung des Hufbeines korrigieren soll. Danach wurden vom Tierarzt noch die Geschwüre behandelt und vorne Verbände angelegt. Nach vierzig schweißtreibenden Minuten harter Arbeit war das Werk vollbracht.
dann standen wir alle gespannt um den schlafenden Koloss und warteten darauf das er aufwachte. Und er ließ uns lange warten. Ganz ruhig verpennte er ersteinmal die nächsten 30 Minuten. Dann hob er den Kopf , schaute in die Runde, legte sich wieder hin und schlief weiter. 20 Minuten später klapte er die Augen auf und..... schlief weiter. Langsam wurden wir etwas unruhig. Natürlich ist es nett wenn ein Pferd langsam aufwacht und dabei ruhig bleibt, aber das dauerte nun schon sehr lange. Dann bekamen wir das Gefühl, dass er eventuell nur unsere Gesellschaft genießt und froh ist nicht immer alleine zu sein. Da der Tierarzt zwischenzeitlich ein anderes Pferd behandelt hat, kam er wieder in die Halle, schaute den Friesen an, gab ihm einen aufmunternden Klaps auf den Hals, der Friese stand auf, schüttelte sich und schaute in die Runde. Prima.
Dann ging es langsam zurück in die Box und jetzt ist warten angesagt. Ich habe dann noch ein wenig mit unserem sanften Reisen gekuschelt um dann doch recht spät am abend ins Auto zu steigen und mich auf den Weg nach Hause zu machen.
Töchterchen lag natürlich schon lange im Bett und Margot wartet schon gespannt auf Neuigkeiten.
Wir hoffen jetzt sehr das alles gut verläuft und wir dann unseren Friesen zu uns holen können.
Ralf
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Wagenfeld 24.12.2006, 22.00 Uhr
Wir haben die Befunde von unserem Riesen bekommen. Es gibt leider keinen Grund zur Freude. Der Tierarzt kann mit Sicherheit sagen das der Große über viele Monate wahrscheinlich Jahre in einem verwahrlosten Zustand gelebt hat und es keine vernünftige Hufpflege gegeben hat. Daher haben sich Veränderung in der Stellung der Knochen ergegeben die letzendlich zu einer sehr schmerzhaften akuten Entzündung geführt haben. Dies ist nicht durch einen medizinischen Eingriff zu beheben. Wir werden uns nach den Feiertagen mit einem Hufschmied in der Klinik treffen. Dieser wird zusammen mit dem Tierarzt beraten, ob mit einem speziellen Hufbeschlag, die Chance auf Besserung besteht. Sollte es eine Perspektive geben würde unser Sorgenkind alle drei bis vier Wochen neu beschlagen um die Hufstellung so zu korrigieren, dass er schmerzfrei auf unseren Weiden sein Leben genießen kann. Bei den Kosten die im Raume stehen wurde uns, ich gestehe es ehrlich, schon schwindelig. Auch da haben wir nachgedacht ob unser Notgroschen dies hergibt. Er tut es eigentlich nicht und wir müssen ein wenig "umbuchen". Aber hoffen wir einfach, dass so wie uns dieses Schicksal anvertraut wurde, dass sich auch für die Probleme die damit auf uns zukommen eine Lösung finden wird. Ein gewisses Gott vertrauen hilft so maches mal. Es gibt viele Unwägbarkeiten auf diesem Weg. Es gibt keinerlei Gewisheit ob eine Gesundung möglich ist. Es ist ein Versuch, von dem der Tierarzt sagt, dass er für das Pferd zumutbar ist. Auf diesem langen Weg können viele Probleme auftreten die unter Umständen ein Einschläfern nötig machen. Wir werden äußerst kompetent und engagiert beraten und hoffen sehr, dass wir die richtige Entscheidungen treffen. Unser Ziel ist es, dass der Große mit einer hohen Lebensqualität aus dieser Behandlung entlassen wird. Sollten wir an einen Punkt kommen an dem dies nicht mehr erreicht werden kann, werden wir auch schmerzhafte Entscheidungen treffen. Wir möchten nicht, dass er würdelos, mehr kriechend als gehend und mit Schmerzen dahinlebt, nur um sagen zu können: er lebt noch. Das werden wir ihm nicht antun.
Doch hoffen wir alle, dass wir noch die Wende zum Guten hinbekommen. Er hat es einfach verdient, dieses Happy End.
Ralf
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Wagenfeld 23.12.2006, 22.15 Uhr
Es ist geschaft. Wir haben den großen Friesen übernommen. Nach vielem hin und her und erst nein und dann doch ja, stand der Preis. 300,00 Euro für ein "Häufchen Elend" voller Schmerzen und Pein. 300,00 Euro für eine Pferdeseele so lieb und sanft, dass es einem bei dem jetzigen Zustand ganz anders wird. Der Große konnte kaum den Weg schaffen, von der Weide bis in den Anhänger. Mit einem staksenden Gang, bei dem jeder Schritt Schmerzen bedeutete, schlepte er sich bis zum Anhänger. Und als ob er geahnt hätte das es jetzt um alles ging, das dies der Schritt in ein besseres Leben ist, ging er widerstandslos in den Anhänger und stand dann ganz still. Ich kann nicht beschreiben, welch ein Gefühl es ist soetwas miterleben zu dürfen. Wir sind dann in die Tierklinik gefahren in der schon einen große Box vorbereitet war. Eine erste Bestandsaufnahme war erschütternd. Jetzt im hellen Licht und auf dem gepflasterten Hof zeigte sich das ganze Elend. Die Hufe sind total verwarlost und krankhaft verändert. Der Große kann gar keine Schritte mehr machen. Er schlurft nur noch. Das einknicken verursacht große Schmerzen. Er hat schon nach wenigen Minuten des stehens, das Bedürfniss sich hinzulegen. Er wurde jetzt erst einmal gegen die Schmerzen behandelt und morgen dann kommt die genaue Diagnostik. Es sieht nicht gut aus, aber wir hoffen sehr dass er gesundet und wir ihm dann ein besseres Leben hier in der Oase bieten können. Er wird, das ist ziemlich sicher, nie mehr belastbar sein, aber mit ein bischen Glück wird er in einigen Wochen wieder die ersten Bahnen im Paddock ziehen können.
Es ist Weihnachten hoffen wir auf ein kleines Wunder
So jetzt noch auf zur Abendrunde bei den Hunden und anderen Pferden und dann ist es gut für Heute
Ralf
wir sind gerade von den Weiden eines hier ansässigen Viehändlers gekommen. Man hatte uns mitgeteilt, dass dort ein Pferd "halb tot" herumliegt. In der Tat befindet sich dort ein Friesenhengst" mit starker Hufrehe. Wir haben jetzt verhandelt und hoffen, dass wir den armen Kerl noch heute übernehmen können. Der Pferdeanhänger ist startbereit, unsere Tierklinik ist verständigt und wir würden ihn sofort dorthin hin bringen. Jetzt heisst es warten und hoffen, dass möglichst bald das Telefon klingelt und wir positiven Bescheid bekommen.
Ralf
Wagenfeld 23.12.2006, 16.30 Uhr
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