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Angel.
Hallo Margot, hallo Ralf, liebes Tieroasenteam,
hier nun der 9 Wochen Erlebnisbericht für die Glückspilz-Gallerie aus Leverkusen von Eurem ehemaligen Dauergast Angel.
Es heißt ja im Volksmund:" Einen alten Baum soll man nicht mehr verpflanzen!" Wir haben es trotzdem gewagt und gewonnen!
[Okay vielleicht sind bei diesem Vergleich Fauna und Flora nicht ganz vergleichbar... :-)]
Angel hat sich inzwischen super eingelebt und ist vom ersten Tag an "stuben- und gartenrein", d.h. das 1. befürchtete Problemchen "löst(e)" die schlaue alte Dame ganz von selbst!
Das 2. weitaus tiefersitzende Problem, nämlich ihre Ängstlichkeit stellt sich situationsbedingt sehr unterschiedlich dar:
(Angel ist ängstlich, sie zeigt zeitweise eine gewisse Furcht, aber und das ist sehr entscheidend für das weitere Vorankommen, KEINE Panik!)
Im Moment überwiegt noch sehr stark das Fluchttier in ihr und die Ansätze, damit umzugehen, sind ähnlich wie der Umgang mit einem Pferd, welches zum ersten Mal in seinem Leben an einen Ausritt teilnehmen soll.
Diese Erfahrung habe ich mir zu nutze gemacht:
1.) ruhige Routine im täglichen Umgang und Ablauf, leise immer gleiche Kommandos, Neuerungen allmählich und nach und nach einführen(z.B. Pfoten abtrocknen), Lob mit freundlicher sanfter Stimme, Körpersprache bewußt einsetzen und sich immer wieder hinterfragen......
2.) Beim Hund besonders wichtig: einen sicheren Rückzugsort anbieten, Ruhe- und Erholungsphasen nicht zu kurz ansetzen! Nichts ist gestreßter und damit nervöser als ein nicht ausgeschlafener Hund!
(Nach 2 Wochen Wanderurlaub 1997 war unsere sanftmütige, ausgeglichene sonst völlig in sich ruhende Irish Wolfhounddame derartig genervt, das sie sich mit ihrer damaligen Spielgefährtin in die Wolle gekriegt hat, nur weil diese ihr nicht schnell genug beiseite gegangen ist!)
2.) spazierengehen zu Zeiten, wo wenig oder gar nichts los ist, z.B. morgens zwischen 5-6 h!
Das 1 Auto, der einsame Radfahrer... das ist dann okay!
3.) immer wieder die gleiche Runde gehen; bekannte Umgebung löst keine Angst mehr aus und die Gewöhnung von "bewegten" Objekten kann in Angriff genommen werden.
Auch hier weniger ist am Anfang mehr! Notfalls weichen wir zusammen dem "Hindernis" aus.
4.) einen sicheren Artgenossen als "Vorbild" mitnehmen; Jerry leistet jetzt gute Dienste, nachdem Angel sich daran gewöhnt hat, das er mal vor/neben/hinter ihr steht/geht/trabt ohne das ihr irgendwas passiert!
5.) Zuwendung über Stimme, Steicheleinheiten/Massage! (bisher nur im Haus von ihr als entspannend und angenehm empfunden) und Futter (Leckerchen). Bei Angel in dieser Reihenfolge, da die Dame weder vernascht noch verfressen ist! Bisher haben wir noch nichts gefunden, das ihr so gut schmeckt, das sie es zuverläßig aus der Hand nimmt und direkt frißt.
Im günstigsten Fall nimmt sie das Leckerchen super vorsichtig ins Maul, um es dann wieder fallen zu lassen. Gefressen wird dann früher oder auch erst später! Sie hat keine Eile damit.
Der schönste Augenblick bisher: Angel entspannt sich bei der abendlichen Massage so sehr, das sie einschläft!
Auch die Spaziergänge scheinen ihr immer mehr zu gefallen; mittags begrüßt sie mich seit 2 Wochen mit der "spiel mit mir Haltung + Schwanzwedeln". Dann setzt sie sich parat und wartet auf´s Anschirren!
Fazit: es gibt viel zu tun, wir arbeiten in kleinen Schritten dran!
Sehr zu empfehlende Lektüre in diesem Zusammenhang:
Der ängstliche Hund von Nicole Wilde
Bei der Umsetzung der einen oder anderen Übung haben wir noch das Leckerchen-Problem ..... :-)
Das soll nun für´s erste reichen, viele Grüße aus dem sommerlich warmen Leverkusen,
Doro & Ulf mit Jerry & Angel
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