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Porthos.

Hallo liebe Tieroasen-Freunde,

heute schreibt Euch der Porthos. Ihr wisst ja, die „Langnase“, die gar nicht lange auf sein neues Zuhause warten musste.

Als mein neues Frauchen mich im letzten Jahr kurz vor Weihnachten abholte, war ich schon mal bei der Heimfahrt ganz brav, hab mal gehört, dass Hund das so machen sollte, wenn er ganz „neu“ ist… Dann habe ich gleich bei meinem ersten Gassigang eine wunderschöne Barsoi-Langnase kennen gelernt. Aber ich sag Euch ganz ehrlich: mit den Hundemädels habe ich es nicht so – die meisten zicken einfach nur – da geh ich dann lieber weiter. Noch am selben Tag habe ich meinen Nachbarkumpel „Ivi“ getroffen und wir waren sofort Freunde. Ivi ist ein Border-Collie und wohnt nur zwei Häuser weiter. Den finde ich richtig klasse und seit einiger Zeit laufe ich da auch ungefragt ins Haus und mache seinen Napf leer… Frauchen ist das dann immer sehr peinlich und ich krieg dann Mecker aber dann schaue ich sie ganz lieb an, kuschel mich an sie – und dann sind die Wogen wieder geglättet.

Frauchen und ich haben total viel voneinander gelernt. Sie denkt nicht mehr, ich sei eine Katze, sondern jetzt hat sie es raus, dass ich schon mal die eine oder andere glasklare Ansage brauche. Na, ist dann blöd für mich, aber ich hab gelernt, dass ich mich auf sie total verlassen kann – und schwups – strenge ich mich an und höre, darf ich auch ohne Leine laufen. Das machen wir jetzt jeden Tag so. Ganz toll finde ich, wenn ich mit Frauchen am Fahrrad laufen darf. Da sind mir dann die ganzen Hasen egal, weil sie so schnell auf ihrem Rad ist, dass ich gar keine Gedanken an Hasenjagd verschwende… (Katzen darf ich übrigens auch nicht jagen, Frauchen sagt, das sind alles liebe Miezekatzen, aber ich glaube das nicht) Jetzt denkt bloß nicht, ich bin ein Hundeweichei, ich kann schon zeigen, dass ich ein ganzer Kerl bin!

Bei meinem Frauchen bin ich „der Kasper“. Sie sagt, der Name hätte deutlich besser zu mir gepasst. Und das nicht ohne Grund: ich alber einfach gerne auf dem Sofa herum und will dann, dass sie sich um mich kümmert. Ich beiße dann in die Luft und grinse sie an. Dann streichelt sie meinen nackten Bauch (sie sagt, sie habe noch nie einen so haarlosen Hundebauch gesehen…) und wir spielen zusammen. Ich habe ganz viele Kuscheltiere bekommen, manche auch von meiner Patentante,  die ich auch total lieb habe. Wenn wir raus gehen und ich bin grad albern, nehme ich immer meinen Stofflöwen oder meine Stoffkatze mit. Und ich bin ziemlich oft albern… Die Leute aus der Nachbarschaft lachen, wenn sie uns sehen und die Kinder wollen immer mein Kuscheltier haben. Na ja, wenn es mir dann zu blöd wird, lasse ich Frauchen alles tragen.

Jetzt habe ich schon so viel erzählt, aber das ist nur ein Bruchteil dessen, was alles in meinem neuen Leben passiert ist.

Ich geh ja auch arbeiten müsst ihr wissen. Zusammen mit meinem Frauchen besuche ich regelmäßig Menschen mit Behinderungen ganz unterschiedlicher Art. Ich find die alle nett, weil mir keiner was tut – und wenn doch mal einer ungestüm wird, geht mein Frauchen dazwischen. Sie sagt, nächstes Jahr soll ich Therapiehund werden und sie sagt auch, dass das gar nicht schlimm ist, denn ich habe dafür alles was dafür gebraucht wird. Gut, gut, Hauptsache, es gibt dabei immer genug Leckerli… dann bin ich dabei.

Wenn wir dann Feierabend haben, gehen wir erstmal eine Runde spazieren. Und am allerliebsten gehe ich den Weg zum Bahndamm. Wisst Ihr, ich liebe Züge, aber nur die schnellen – iss klar…-  dann drehe ich völlig auf, verbelle sie und möchte am liebsten hinterher rennen. Aber an dieser Stelle lässt mein Frauchen mich nicht von der Leine – schade eigentlich

Ein neues Herrchen – allerdings in Teilzeitform - habe ich auch bekommen. Der ist total klasse, weil ich mit ihm auch so schön toben kann. Er kommt uns regelmäßig besuchen und wir machen dann zu dritt lange Spaziergänge. Frauchen geht’s seitdem auch echt besser.

Noch ein Tipp unter uns Langnasen: wenn Ihr mal keinen Bock auf einen Spaziergang habt, entweder zu kalt, zu viel Schnee, zu viel Regen, zu heiß oder die Aussicht auf einen vollen Napf – dann simuliert mal das Humpeln. Ja, echt, Frauchen fällt auch heute noch (aber nur noch manchmal) drauf rein und ich komme schnell wieder auf meine Couch…

Tja, Ihr Lieben, das war’s erstmal von Eurem Porthos, vielleicht sieht man sich ja mal in Birkenschold oder auf meinem Sofa.
Superliebe pfotige Grüße
Schnauf
Euer Porthos




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